
Foto: CDU-Saalerkreis / Adobe Stocks (angepasst)
Wenn wir in einigen Jahren auf 2025 zurückblicken, werden wir es wohl als das „Jahr der industriellen Wahrheit“ bezeichnen. Selten lagen im Saalekreis Hoffnung und Hiobsbotschaft so dicht beieinander wie in diesen zwölf Monaten. In der regionalen Politik und Wirtschaft war es ein Jahr, das uns allen – von der Kreisverwaltung über die Kommunalpolitiker bis zum Schichtarbeiter in Leuna – alles abverlangt hat.
Das industrielle Herz: Zwischen Abschiedsschmerz und Wasserstoff-Träumen
Beginnen wir mit dem schwersten Brocken: Dow in Schkopau. Die Entscheidung vom 07. Juli 2025 wird uns noch lange beschäftigen. Der US-Konzern hat Fakten geschaffen und angekündigt, zentrale Anlagen für Chlor-Alkali und Vinyl stillzulegen. Rund 550 Arbeitsplätze stehen im Feuer. Es ist ein Alarmsignal für den gesamten Standort Mitteldeutschland: Wenn die Energiepreise zur Existenzfrage werden, wanken selbst Giganten.
Und als wäre das nicht genug, traf uns kurz vor den Feiertagen, am 28. Dezember 2025, der nächste Schlag: Die Insolvenz der Domo-Töchter in Leuna. Dass ausgerechnet ein so traditionsreiches Rückgrat der Kunststoffproduktion mit über 580 betroffenen Mitarbeitern in Schieflage gerät, zieht einen dunklen Schleier über das Jahresende. Es zeigt uns ungeschminkt, dass der Strukturwandel kein gemütlicher Spaziergang ist, sondern ein Kampf um Wettbewerbsfähigkeit.
Doch im Jahr 2025 gab es auch positive Signale für wichtige neue Ansiedlungen im Saalekreis. Im Oktober konnte im Energiepark Bad Lauchstädt die Ankunft der Elektrolyse-Stacks für die 30-MW-Anlage gefeiert werden. Hier wird mehr als nur geredet; hier wird gebaut. In Zukunft soll dieser grüne Wasserstoff die Raffinerie in Leuna speisen. Solche Projekte können ein Licht am Ende des Tunnels sein und der Vision einer CO2-freien Chemie hier im Saalekreis Gestalt verleihen.
Ein greifbares Symbol dieses Fortschritts ist auch die A143. Wer im Juli 2025 den spektakulären Überbauverschub der neuen Saalebrücke beobachtet hat, weiß: Die Westumfahrung Halle als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit wird nach 35 Jahren endlich Realität. Trotz aller ökologischen Debatten ist diese Verkehrsader für unsere Industrie und Logistik-Standorte wie Kabelsketal und Landsberg lebensnotwendig.
Politik und Infrastruktur: Sven Czekalla für die Landratswahl nominiert
In der Kreisverwaltung wurde 2025 ebenfalls nicht nur verwaltet, sondern entschieden. Im September legte der Kreistag den Termin für die Landratswahl auf den 07. Juni 2026 fest. Der CDU-Kreisverband schickt Sven Czekalla MdL als aussichtsreichen Kandidaten ins Rennen um die Spitze im Merseburger Schloss.
Gesellschaft: Wenn Tradition auf Moderne trifft
Soziale Stärke bewies der Kreis im Gedenken. Das Jubiläum „500 Jahre Bauernkrieg“ führte uns 2025 vor Augen, dass Freiheit und Mitsprache tief in unserer regionalen DNA verwurzelt sind – besonders eindrucksvoll inszeniert auf der Burg Querfurt, die sich immer mehr zum touristischen und kulturellen Ankerpunkt im Westen des Kreises entwickelt.
Auch das Ehrenamt blieb 2025 unser wichtigster Kitt. Ob es der Seniorenverein Nauendorf ist, der mit digitalen Projekten den Demografiepreis abräumte, oder die vielen Helfer in den Sportvereinen: Sie sind der Gegenentwurf zur Krisenstimmung in der Industrie.
Fazit: Mit Realismus ins neue Jahr
Wir verabschieden ein Jahr der Extreme. 2025 hat uns gezeigt, dass wir uns auf unseren Lorbeeren als „Chemieregion“ nicht ausruhen können. Der Abschied von alten Anlagen bei Dow und die Krise bei Domo schmerzen. Aber der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und der Ausbau der Infrastruktur geben Hoffnung, dass wir die Karten für die Zukunft selbst in der Hand halten.
Der CDU-Kreisverband Saalekreis wünscht Ihnen Mut, Zuversicht und Energie für das Neue Jahr 2026!

Empfehlen Sie uns!